Persönlicher Jahresrückblick 2024
Text als Hörfassung: ▶️Persönlicher Jahresrücknlick 2024.mp3
Gerade noch so im Januar, möchte ich meinen Jahresrückblick für 2024 nachliefern. Jetzt im dritten Jahr in Folge ist er ja schließlich quasi Tradition!
Im vergangenen Jahr war wirklich viel los bei mir und ich habe einige meiner Highlights mitgebracht und lade euch wieder ein, mit mir zusammen zurück zu blicken.
Dornige Blumen
Zum Feministischen Kampftag am 8. März haben Manuel Wolf und ich eine ganz besondere Aktion in der Innenstadt Dresdens umgesetzt: Wir haben "dornige Blumen" an Passant*innen verschenkt. Extra schick und freundlich zurecht gemacht und mit bunten Papierblumen, wollten wir auf die immer noch bestehenden Auswirkungen des Patriachats auf FINTA-Personen (Frauen, intergeschlechtliche Personen, nichtbinäre Personen, trans Personen und agender Personen) aufmerksam machen. Und dabei aufs Korn nehmen, wie der eigentliche Kampftag zum "Schenk-Frauen™-Blumen-Tag" verkommen ist.
Auf der Straße und im Nachgang haben wir überwiegend positive Rückmeldungen erhalten, auch wenn ich von einem Passanten sehr wüst beschimpft wurde. Dieser Vorfall hat es sogar in die Presse geschafft. Ein Beweis, wie notwendig solche Aktionen sind.
Chemnitzer Linuxtage
Endlich, nach so vielen Jahren, habe ich es auf die Chemnitzer Linuxtage geschafft! Wenn auch nur am Sonntag, den 17. März, obwohl diese auch am 16. März stattfanden.
Aber ich war nicht nur Besucherin, sondern habe auch zum Programm beitragen dürfen. Inspiriert von einer Nachfrage eines Freundes habe ich einen Talk zum Thema "Administration und Moderation auf Mastodon" gehalten und die beiden Aufgabenbereiche grob vorgestellt. Das Interesse vor Ort war erfreulich groß und es gab vor allem im Anschluss viele coole Nachfragen und Gespräche, die sich aus dem Vortrag entwickelt haben.
Für mich waren meine ersten Chemnitzer Linux Tage, die irgendwo zwischen Chaos und IT-Firmenmesse anzusiedeln sind, eine schöne Erfahrung und ich hab mich gefreut, so viele liebe Leute wieder zu sehen, die ich sonst eher selten treffe.
Stadtrat der Tiere
Eines meiner schönsten und größten Projekte im letzten Jahr war definitiv der "Stadtrat der Tiere", ein Rollenspielabenteuer mit starken Simulationscharakter. Dieses Abenteuer habe ich für die Piraten Dresden geschrieben und im Rahmen der Gratis Rollenspiel Tage 2024 an zwei Terminen angeboten. Es sollte zeigen, wie sich der Dresdner Stadtrat zusammen setzt - aber mit niedlichen Tieren! Passend dazu habe ich nicht nur am 20. März eine Runde für Erwachsene, sondern auch am 22. März eine Runde für Kinder und Jugendliche angeboten. Die "Wahlergebnisse" habe ich hier auf meiner Website festgehalten.
Beide Runden waren gut besucht, das Feedback der Spielenden war sehr positiv und auch mir hat das Ausarbeiten des Abenteuers und das Leiten der Runden extrem viel Spaß gemacht. Da ich das Abenteuer unter einer freien Lizenz veröffentlicht habe (mit Zustimmung von Manuel Wolf, der die fantastischen Grafiken beigesteuert hat), wurde mir sogar schon von Adaptionen berichtet. Das hat mich besonders gefreut.
Da die Runden letztes Jahr so gut gelaufen sind, bieten wir das Abenteuer auch dieses Jahr wieder im März an. Details dazu folgen in Kürze, aber ihr könnt euch bereits den 15. und 16. März vormerken.
Schulbesuch im sächsischen Hinterland
Eine ganz besondere Erfahrung für mich war definitiv auch die Teilnahme an der PoliTour des Pro Jugend e.V.s am 18. April.
Bei dem Projekt haben sich verschiedene Menschen aus der Parteipolitik (CDU, SPD, Grüne und Piraten) den Fragen von Schüler*innen mehrerer 9. Klassen gestellt. Wir waren in den Oberschulen Kreischa und Wilsdruff danach noch im Jugendtreff in Wilsdruff. Dabei haben wir Themen vom Dönerpreis bis zu Migration besprochen.
Neben wirklich vielen guten Fragen, gab es aber auch Jugendliche, die zeigen wollten, dass sie mit uns nicht einverstanden waren. So gab es z.B. eine aus Tüchern zusammen geknotete Kaiserreichsflagge, die ein Schüler demonstrativ bei der Veranstaltung dabei hatte. Mit der sachlichen Frage, ob der Schüler erklären könne, was er da habe, hatte er jedoch nicht gerechnet.
Beides, sowohl die Provokationen als auch die interessierten Fragen, zeigen, wie wichtig solche Projekte sind und ich hoffe, dass sich auch dieses Jahr wieder ähnliche Gelegenheiten für mich ergeben werden.
Zittau ist bunt
Auch im letzten Jahr war ich bei vielen Demos, die sich für Demokratie und gegen Faschismus eingesetzt haben. Besonders wichtig finde ich, dass wir uns eben nicht nur in den "großen Städten" für solche Proteste versammeln, sondern überall, auch weiter draußen und auch dort, wo der Widerstand gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit leider nicht so groß ist.
Deshalb habe ich mich besonders gefreut, als uns Piraten Sachsen die Organisator*innen von "Zittau ist bunt" für ihre große Demonstration am 27. April eingeladen hatten. Dort durfte ich auch vor vielen tollen Menschen einen Redebeitrag halten, den ihr hier zum Nachlesen und Nachhören finden könnt.
Netzpolitischer Abend mit dem C3D2 und dem KiK
Überwachung ist ein Thema, welches viel zu wenige Menschen wirklich ernst nehmen. Deshalb haben wir mit dem C3D2 in Zusammenarbeit mit dem Kino im Kasten am 15. Mai einen ganz besonderen netzpolitischen Filmabend organisiert.
Zuerst wurde der Film Total Trust gezeigt, der China als Überwachungsstaat beleuchtet. Anschließend gab es eine Podiumsdiskussion, die ich moderieren durfte. Wir hatten wirklich sehr tolle und schlaue Podiumsgäst*innen auf der Bühne, sodass ich ihnen ewig hätte zuhören können. Mit dabei waren Katika Kühnreich, Sinologin und Politikwissenschaftlerin, Konstantin Macher, Digitalrechtsaktivist, Sebastian Rehms, wissenschafftlicher Mitarbeiter am Privacy and Security Lehrstuhl der TU Dresden und Dr.-Ing. Marc Löchner, Privatsphäreforscher vom C3D2.
Auch wenn ich den Film leider nicht so gut gelungen fand, hat mich die Diskussionsrunde danach sehr glücklich gemacht. An dieser Stelle auch nochmal ein ganz großes Danke an Luzia Christiane Tesar, für die Organisation im Hintergrund. Wir hatten sie auch in dieser Folge Reboot Politics zum Abend und den Hintergründen interviewt.
Das Themen Überwachung und autoritäre Staaten sind heute vermutlich noch wichtiger, als letztes Jahr, und ich hoffe, dass wir vom C3D2 auch dieses Jahr wieder ähnliche Veranstaltungen auf die Beine stellen können.
Schiffchen
Was mit freundlichen Papierblumen und Kritik an geschlechtsspezifischer Diskriminierung und Gewalt funktioniert, funktioniert auch mit Schiffchen und Kritik an Rassismus und menschenfeindlicher Abschiebepolitik!
Am 22. Mai haben Anne Herpertz, Manuel Wolf, Tigo Stolzenberger und ich unter dem Motte "Papier kannste knicken, Menschlichkeit nicht" kleine Papierschiffchen in Dresden verteilt, um im Rahmen der EU-Wahl auf die aktuelle katastrophale Migrationspolitik der EU hinzuweisen.
Alle Fakten, die auf dem Schiffchen zu lesen waren, findet ihr hier.
Fediverse-Kolumne bei GNU/Linux.ch
Im Mai begann ebenfalls meine jetzt regelmäßige Arbeit für die Community-Plattform GNU/Linux.ch, die sich mit den Themen freie Software und freie Gesellschaft beschäftigt.
Eines der zentralen Angebote ist schon lange der Blog von GNU/Linux.ch, den die Redaktion damals gern etwas erweitern wollte und gezielt nach Kolumnen bzw. potentiellen Menschen für Kolumnen gesucht hatte - und da haben sie an mich gedacht. Ich habe mich sehr gefreut und bin nun seit Mai mit meiner Kolumne "Ückück und das Fediverse" bei GNU/Linux.ch dabei. Dort veröffentliche ich immer am ersten Montag des Monats einen Meinungsbeitrag zum Fediverse.
Das Beste ist, das Modell hat so gut funktioniert, dass es mittlerweile sogar eine zweite Kolumne mit dem Thema "freie Software in der Schule" gibt.
Kommunalwahl in Dresden
Aber das für mich größte Thema im Jahr 2024 waren mit Abstand die Wahlkämpfe und insbesondere alles um die Kommunalwahl in Dresden. Auch wenn die Vorbereitungen für diese bereits 2023 begannen, so richtig ernst wurde es für uns mit den Aufstellungsversammlungen am 3. und 4. Februar. Dort bin ich für die Stadtratswahl für den Wahlkreis 10 (Löbtau, Cotta, Friedrichstadt) und für die Stadtbezirksbeiratswahl in Cotta zur Spitzenkandidatin gewählt worden. Auch wenn es bei der Stadtratswahl leider nicht für einen dritten Sitz und damit meinen Einzug in den Stadtrat für uns Pirat*innen gereicht hat, haben wir uns deutlich verbessert und jetzt neben Dr. Martin Schulte-Wissermann für die Neustadt auch Anne Herpertz für Pieschen in den Stadtrat entsenden können. Außerdem sind wir jetzt nicht mehr nur in einem, sondern in sechs Stadtbezirksbeiräten vertreten und ich darf jetzt im Stadtbezirksbeirat Cotta mitmischen!
Auf dem Weg dahin gab es natürlich einige Höhen und Tiefen, aber ich bin stolz auf uns! Mehr Infos zur Wahl findet ihr auch auf dieser Seite von mir zur Kommunalwahl.
Mandat im Stadtbezirksbeirat Cotta
Auch wenn ich bereits am 9. Juni als Stadtbezirksbeirätin für Dresden Cotta gewählt wurde, durfte ich erst am 26. September zu meiner ersten Sitzung als Rätin in die Stadtteilvertretung.
Wir haben aktuell eine rechts-konservative bis -extreme Mehrheit im Rat und manchmal ist es absurd, wie die Diskussionen verlaufen. Das macht die Arbeit nicht immer einfach, aber wenigstens ein paar vernünftige Menschen aus anderen Parteien habe ich zum Glück doch im Stadtbezirksbeirat sitzen.
Was bei uns alles los ist, versuche ich in meinen Text- und Audio-Berichten und in meinem Vlogs zusammen zu fassen. Wenn ihr Themen für das Viertel habt, meldet euch gern bei mir und schaut sehr gern auch bei den Sitzungen vorbei!
Die Familie wird größer
Ich bin Patentante geworden! Und große Schwester!
Meine Mama hat seit Anfang Juli einen neuen Hund. Nachdem der Familienhund, mit dem ich aufgewachsen bin, 2008 verstorben ist, hat sie sich erst lange nicht getraut, wieder einen Hund in ihr Leben zu lassen, bis es dann im letzten Frühjahr doch so weit war und sie mit der Suche für einen neuen Freund fürs Leben begonnen hat.
Der kleine Fritz ist mittlerweile fester Bestandteil der Familie und mein Schatz und ich seine Pateneltern. Wir Babysitten Fritz immer wieder, helfen wo es geht mit und haben unser Patenkind sehr ins Herz geschlossen.
3. Fedicamp
Natürlich hat ein Termin im Jahr einen ganz besonderen Stellenwert bei mir: das Fedicamp vom 16. bis 21. Juli. Bereits zum dritten Mal haben wir uns in Gedelitz getroffen, um zusammen Zeit zu verbringen, zu kochen, zu quatschen und voneinander zu lernen.
Ich freue mich jedes Jahr sehr auf das Camp und merke, wie gut es mir tut, einfach raus zu kommen, rumzunerden und in kleiner Gruppe mit den anderen Zeit zu verbringen. Das Fedicamp hat mir gezeigt, wie viel mehr mir solche kleinen Veranstaltungen geben, als große Kongresse. Tausend Dank an alle, die das Fedicamp so besonders machen!
Auch dieses Jahr wird es wieder ein Fedicamp geben. Dieses Mal vom 15. bis 20. Juli 2025.
Mein Sommer der CSDs und Prides
2024 war ich auf so vielen CSDs und Prides, wie noch nie in nur einem Sommer. Ich war in Dresden bei der Queer Pride und in Leipzig, Bautzen und Zwickau auf den CSDs und ich bin einfach froh, dass sich auch in den kleineren Städten so viele Leute auf die Straße trauen, um für Toleranz und Rechte queerer Menschen zu demonstrieren.
Landtagswahl in Sachsen
Ein anderer riesiger Brocken Arbeit war neben der Kommunalwahl der Landtagswahlkampf. Auch wenn unsere Chancen für den Landtag natürlich immer deutlich schlechter stehen, als für die Kommunalwahl, so war es doch wichtig Gesicht zu zeigen, Themen zu setzen und wenigstens zu versuchen, die Parteienfinanzierung über das Land (1 %) zu erreichen.
Ich war auch tatsächlich unsere Spitzenkandidatin und habe mich auch dementsprechend stark engagiert und bin direkt mit einem kleinen eigenen Kurzwahlprogramm in die Wahl gestartet - damit die Mitglieder vorher wussten, für was sie mich da mit auf die Liste wählen.
Passend dazu habe ich auch mit Manuel Wolf, unserer Nummer 2 der Liste, der ebenfalls ein kleines eigenes Wahlprogramm hatte, viel am Landesprogramm gearbeitet.
Aber bevor es richtig los gehen konnte, mussten wir für unsere Teilnahme 2.000 gültige Unterstützungsunterschriften sammeln, was zu großen Teilen parallel zum Kommunalwahlkampf geschehen musste. Auch Vorarbeiten wie Wahlprüfsteine beantworten, Ideen für die Plakate sammeln und die Website hübsch machen mussten bereits in der Zeit, in der wir alle mit der Kommunalwahl ausgelastet waren, erledigt werden. Dann mussten noch die Werbespots für Fernsehen und Radio im Sommer aufgenommen werden, wieder plakatiert werden, aber diesmal auch im Überland und bei allem durfte nicht die Motivation verloren gehen - es war schon eine harte Zeit.
Aber auch, wenn sich unser Ergebnis dann bei der Wahl Anfang September nicht ganz so stark verbessert hat, wie ich erhofft hatte, konnten wir einige hundert Menschen mehr als zur Vorwahl von uns überzeugen, die uns ihre Stimme gegeben haben. Obwohl es viele Kampagnen zum taktischen Wählen in den Wochen zuvor gab.
Als kleines Fazit zu beiden Wahlkampfzeiten kann ich sagen, dass es doch zu viel für mich war. Es war insgesamt ca. ein Jahr Dauerstress, der mich auch körperlich hart gefordert hat. Obwohl ich versucht habe, meine Erfahrungen aus den letzten Jahren einfließen zu lassen, und mir bewusst Pausen und schöne Termine eingeplant hatte, waren die zwei Wahlkämpfe direkt hintereinander einfach extrem und wären ohne die Vorerfahrung für mich so nicht machbar gewesen. Ich habe in dieser Zeit etwa 13 % meines Körpergewichts zugenommen und hatte mit verschiedenen anderen Stresssymptomen zu kämpfen.
Zum Glück war ich vernünftig genug, bereits vorher einen Plan für nach der Wahl zu haben. Viele die an großen Projekten arbeiten kennen es vielleicht, wenn dann alles vorbei ist, ist es doch zu einfach, in ein großes Loch zu fallen. Deshalb habe ich mir schöne Veranstaltungen für den September gesucht, bei denen ich nicht so viel Verantwortung trage, aber den Trubel noch etwas oben halten konnte und im Oktober eine ganz besondere Art des Urlaubs gemacht.
Bildet Netze Konferenz von netzpolitik.org
Um nach dem Chaos der Wahlen wieder etwas runter zu kommen, war ich im September auf einigen "chaosnahen" Veranstaltungen.
Los ging es für mich mit der Bildet Netze Konferenz zum 20. Geburtstag von netzpolitik.org am 13. September in Berlin. Dort habe ich mit Markus Korporal und Konstantin Macher einen Workshop mit dem glorreichen Titel "Katzenvideos, radikale Antifafluencer*innen und du: 1 Fediverse größer als die netzpolitische Bubble" gehalten, in dem wir mit den Anwesenden nach Möglichkeiten gesucht haben, mehr Menschen die geilen Scheiß machen in das Fediverse zu bekommen bzw. wie Strukturen geschaffen werden können, die Menschen die jetzt bereits da sind, zu unterstützen, geilen Scheiß zu machen.
Das ganze Projekt wächst immer noch und gedeiht, auch wenn es leider noch nicht so viel zu sehen gibt. Aber ihr könnt euch hier immerhin noch einmal meinen kleinen Teaser-Trailer zum Workshop ansehen.
Berlin FediDay
Direkt nach der großen Geburtstafsfeier von netzpolitik.org war ich bei einer anderen tollen Veranstaltung in Berlin und zwar am 14. September beim Berlin FediDay in der c-base.
Ich durfte das Opening übernehmen und es war ein wirklich cooler Tag, mit vielen spannenden Vorträgen zu Themen wie Zocken oder Musik im Fediverse. Leider musste ich wegen der längeren Heimreise eher weg. Aber die Grundidee ist cool, macht das alle nach! Das Fediverse ist dezentral, so können auch unsere Veranstaltungen sein!
Datenspuren und Live-Podcast
Vom 20. bis 22. September stand dann auch wieder die Chaos-Veranstaltung meines Herzens an, die Datenspuren. Und es waren nicht irgendwelche Datenspuren, auch wir haben 20. Geburtstag gefeiert!
Obwohl ich dieses Jahr nicht ganz so tief während der Vorbereitungsphase in die Organisation involviert war, wie in den vergangenen Jahren, so war ich doch wieder mitten drin und habe zum Beispiel den Hut für das Herolding (Stagemanagement und Speaker*innen-betreuung) übernommen, einen Vortrag zu Überwachung in Sachsen gehalten und am Sonntagmittag mit Florian Karow die große Bühne im Henny Brenner Saal mit unserer ersten Live-Folge Reboot Politics eröffnet.
Dieses Jahr bin ich von Anfang an wieder tiefer in der Organisation drin und ich freue mich schon sehr auf die 21. Datenspuren vom 19. bis 21. September 2025.
Katzen-Sitting
Neben einem Hunde-Patenkind gab es 2024 auch Katzenflausch für mich. Im Oktober haben mein Schatz und ich drei Wochen lang bei den Katzen eines Freundes gewohnt und auf die beiden aufgepasst, während er verreist war.
Auch wenn die beiden merklich Sehnsucht nach ihren richtigen Eltern hatten, waren wir glaube ich kein so schlechter Ersatz.
Unterstützung der PVP-Kooperation
Auch wenn ich vorher bereits inoffiziell etwas geholfen habe, so begann im Oktober offiziell meine Arbeit als Nebenjob bei der PVP-Kooperation im Dresdner Stadtrat.
Fediverse-Workshop
Lang geplant und zum Jahresende noch umgesetzt: am 12. Dezember habe ich endlich im Strehlener Stadtteiltreff KuRSiF einen Fediverse-Workshop gehalten.
Es waren zwar nicht ganz so viele Leute da, dafür waren die die da waren sehr interessiert und wir haben ewig gequatsch und uns Details zu einzelnen Diensten und Funktionen zusammen angeschaut.
Weil der Workshop solchen Spaß gemacht hat, darf ich noch einmal einen Zweiten am 13. März 2025 im KuRSiF abhalten.
Demos, Netzwerke und mehr Zeit für schöne Sachen
Brandmauer-Demos, Klimastreiks, Demos rund um den 13. Februar, Take Back The Night, Demos gegen Polizeigewalt, Protest vor dem Weihnachtscircus und noch viele Demos mehr - 2024 war ich wieder wirklich viel auf der Straße. Dabei hatte ich den Eindruck, dass sich nicht nur das Polizeiversagen auf Demonstrationen wieder gehäuft hat, sondern dass sich auch gezeigt hat, dass vielen die Ausdauer fehlt, sich langfristig für Themen einzusetzen. Zu den ersten Terminen großer "Mode-Demos", wie die ersten Brandmauertermine, bei denen ich nicht dabei war, häufen sich die Menschen und nach ein paar Wochen ist die Luft raus. Auch gehen dabei die kleineren Demonstrationen schnell unter und haben befürchte ich weniger Leute als sonst gezogen. Diese Kurze Aufmerksamkeitsspanne vieler, auch was Demotermine anbelangt, macht mir doch Sorgen. Auch wenn dieses Verhalten zu presswirksamen Großdemonstrationen führt. Was ich von dieser Beobachtung halten soll, weiß ich noch nicht.
Außerdem gab es bei mir wieder einiges an ruhigerem politischen und aktivistischen Grundrauschen, wie meine Vorstandsarbeit bei den Piraten Sachsen als Landesvorsitzende und bei den Piraten Dresden als politische Geschäftsführerin, Flos und meinem Podcast Reboot Politics, meiner Arbeit als Moderatorin bei dresden.network und so weiter.
In all der Zeit habe ich trotz der vielen Arbeit versucht, meine persönlichen und politischen Netzwerke zu pflegen. Einige tolle neue Menschen sind in mein Leben getreten, einige Bande konnten wieder aufgenommen oder verstärkt werden und einige Wege haben sich getrennt. Aber eines steht für mich fest: wir brauchen uns in diesen dunklen Zeiten. Politisch wird es immer rauer und ich bin froh Menschen zu haben, auf die ich mich verlassen kann. Und auch wenn es zwischendurch vielleicht nicht so klang, ich habe mir endlich mehr Zeit für die schönen Sachen im Leben genommen und mich mit Freund*innen zu Verkostungenen komischer Kaltgetränke, Spieleabenden oder einfach zum zusammen Kochen getroffen.
Ausblick
Auch wenn es bei mir weiter mit der Parteipolitik, der Arbeit im Stadtbezirksbeirat, den Podcasts, den Chaosveranstaltungen, der Kolumne und den anderen Dauerthemen gehen wird, wird das kommende Jahr für mich definitiv wieder etwas ruhiger.
Gerade durch meine Arbeit im Stadtbezirksbeirat und meine neue Kolumne hat sich allerdings einiges an meinem Alltag geändert, weshalb ich zukünftig etwas kürzer bei der Piratenpartei treten werde. Einige haben es sicher mit bekommen, dass ich selbst nicht an der Bundestagswahl aktiv beteiligt bin und ich werde mich im Sommer nicht wieder für den Kreisvorstand aufstellen lassen und mich auf meine Arbeit im Landesvorstand und im SBR konzentrieren. Natürlich werde ich weiter vor allem in der Öffentlichkeitsarbeit des Kreisverbandes mitmischen, aber es gibt auch genug andere tolle Menschen, die auf der Ebene das Ruder übernehmen können.
Sonst werden wir alle sehen, was uns das Jahr 2025 bringen wird.
Halltet zusammen, bildet Banden und passt aufeinander auf! Wir sehen uns :)